Besondere Events erfordern eine besondere Ausstattung

EVENT UND CO 01 2013

eventundco 01*2013 event talk 31 AvH: Trotzdem wird es eine unserer vornehmsten Aufgaben sein, gebetsmühlenartig immer wieder darauf hinzuweisen, dass Qualität Geld kostet. Und wenn Auftraggeber nicht mit einem Haufen an Praktikanten auf Seiten der Agenturen „Jugend forscht“ betreiben wollen, dann müssen Sie auch bereit sein, qualifizierte Projektleiter und Kreative zu bezahlen. Weiter ist es die „Selbstdisziplin“ der Anbieter gefordert, nicht auf jeden Preis einzusteigen. Wenn es immer noch einen gibt, der es billiger macht, dann ist der beste Verband machtlos! Eine weitere Herausforderung für den Verband ist das Thema Compliance. Was ist die Haltung des FAMAB hierzu? JH: Lasst doch bitte die Kirche im Dorf! Sicher kann man Unternehmen und Mitarbeiter verstehen, dass sie sich nicht dem Verdacht der Bestechlichkeit unterziehen wollen. Das ist nachzuvollziehen wenn es um plumpe Zuwendungen geht, um einen Auftrag zu ergattern. Wenn aber ein Dienstleister einen ihm lang bekannten Partner nicht mehr zum Mittagessen einladen kann, weil dies die Compliance-Regeln des Unternehmens nicht zulassen, dann ist das weit über das Ziel hinausgeschossen. Hier sollte mehr Mut, und vor allem wieder mehr gesunder Menschenverstand und Pragmatismus greifen. Die Regeln, die der Gesetzgeber in Deutschland hierzu aufgestellt hat, sind für die Live Kommunikation schon Hürde genug. Da braucht es nicht noch Compliance-Richtlinien, die allen Einladenden wie Eingeladenen das Leben unnötig erschweren. Was Konzerne und Unternehmen wieder brauchen, ist ein differenzierteres Compliance Verständnis. Im FAMAB befinden sich jetzt viele, zum Teil sehr unterschiedliche, Segmente der Live-Kommunikation unter einem Dach. Kann man da mit einer Stimme sprechen? JH: Wir sind ein Multispezialisten-Verband, das ist die große Stärke des FAMAB. Denn wir können zu allen Themen, die mit Markenerlebnissen, Architektur und Begegnungen zu tun haben, Stellung beziehen. Das ist weit mehr als das, was ein einzelnes Unternehmen kann. Wir decken die komplette Bereite dieser Kommunikationsform ab. Damit stehen wir für Überblick und Transparenz und in dieser Rolle fühlen wir uns sehr wohl. Im FME war die Qualität der Arbeit immer sehr abhängig von den handelnden Personen. Gilt das für den FAMAB auch oder steht der Verband für sich selbst? AvH: Diese Frage verstehe ich nicht? Schlüsselpositionen in der FAMAB-Geschäftsstelle sind oft über mehr als eine Dekade unverändert. Und eine kompetente, engagierte, motivierte Geschäftsstelle ist das Rückgrad eines jeden Verbandes und die haben wir. Vorstandsmitglieder kommen und gehen in einem Verband, das ist völlig normal, denn die ehrenamtliche Arbeit kann man sich in dieser Form nur über einen begrenzten Zeitraum „leisten“. Wir sind alle auch Inhaber von Unternehmen, die es zu steuern und zu führen gilt. Wir geben Impulse und setzen Schwerpunkte in der politischen Ausrichtung des Verbandes, dafür wurden wir von der Mitgliedschaft gewählt. Aber die tägliche Arbeit ruht auf anderen Schultern. Ein runder Geburtstag bietet die ideale Möglichkeit zurück und nach vorn zu blicken. Was ist die größte Leistung des Verbandes bisher gewesen und was wünschen Sie sich für die Zukunft? AvH: Was unsere größte Leistung war, finde ich, sollten andere beurteilen. Ich stelle mir nur immer mal wieder die Frage, was wäre, wenn es den FAMAB nicht gäbe. Da fallen mir diverse Dinge ein: Kein Veranstaltungskaufmann, keine Gespräche mit Messegesellschaften auf Augenhöhe, kein ADAM + EVA, kein Networking unter Kollegen, keine verbindlichen Qualitätsstandards, keine Einkaufskooperation, kein ernstzunehmendes Nachhaltigkeitszertifikat für unsere Branche…. Und ein Wunsch für die Zukunft, dass ist für mich eine „Währung“ die belegt, wie hoch der Nutzen von direkter Wirtschaftskommunikation ist. Durch die Multifunktionalität unseres Mediums ist dies nur deutlich schwieriger zu eruieren, als beispielsweise ein Tausenderkontaktpreis. Und die steigende Vernetzung macht dies auch nicht einfacher. Mit der Agentur TAS ist ein ehemaliges prominentes Mitglied des FME wieder zurückgekehrt. Ein gutes Zeichen? JvH: Ja, das finden wir. Denn es zeigt, dass die Arbeit des letzten Jahres richtig und wichtig war. Und die Begründung, mit der TAS zurück in den FAMAB gekehrt unterstreicht dies: „Mit seiner Neuausrichtung bietet uns der FAMAB jetzt wieder eine spannende Plattform. Darum freuen wir uns, erneut dabei zu sein! Auf erfolgreiche Zusammenarbeit, frische Impulse und gutes Networking!“ Ich finde dem muss man nichts hinzuzufügen. » Auch wenn die drei Awards sehr wichtig sind, sieht sich der FAMAB an erster Stelle als Interessenvertretung der Branche « Axel von Hagen Fotos: FAMAB


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